Ist Neusilber eine Silber-Sorte?
Die Antwort auf die im Titel gestellte Frage lautet einfach: nein. Es ist eine Kupfer-Nickel-Zink-Legierung. Also hat sie nichts mit Silber zu tun. Warum heißt dann das Material so? Und auch hierbei ist die Antwort eigentlich einfach: Weil der optische Eindruck des Neusilbers dem des Silbers ähnlich ist.
Die Kupfer-Nickel-Zink-Legierung war bereits im Mittelalter in China bekannt und in Europa erstmals im 18 Jahrhundert hergestellt wurde. Die silberweiß bis gelb glänzende Legierung enthält 47-64 % Kupfer, 10-25 % Nickel, 15-42 % Zink und eventuell Beimischungen von Blei, Zinn, Mangan oder Eisen.
Im Unterschied zu Silber ist Neusilber sehr hart und läuft nicht an. Wegen der Anlaufbeständigkeit sieht es immer schön und glänzend aus. In der Industrie wird es daher u.a. zur Produktion optischer und feinmechanischer Geräte eingesetzt. Aber auch so unterschiedliche Gegenstände wie Feder (Abb. 1a) oder Blasinstrumente (Abb. 1b) werden aus Neusilber gefertigt.
Abb. 1 Anwendungsbeispiele für Neusilber a) Feder, b) Flügelhorn
Wegen seines Aussehens war Neusilber vor allem bei Menschen beliebt, die sich nicht das teure Silberbesteck oder -geschirr nicht leisten konnten. Tafelgeräte aus Neusilber werden weiter angeboten. Überdies ersetzte es das Silber als preisgünstige Alternative bei der Münzenherstellung. Heute werden beispielsweise Euromünzen aus anderen Kupferlegierungen (siehe Nordisches Gold) hergestellt.
Das elegante Metall trägt verschiedene Namen: Alpaka, Argentan, Minargent, die französischen Bezeichnungen Cuivre blanc und Maillechort sowie die aus dem Chinesischen stammende Bezeichnung Packfong. Auch die Bezeichnung Hotelsilber wird verwendet.<<